Heiße Herzen reichen nicht – Uni-Team sieht am Ende gegen Warnemünde II alt aus

(MH) An diesem ganz speziellen Novemberwochenende für die Uni-Handballer stand am Sonnabend das lange herbeigesehnte Derby gegen die zweite Vertretung des SV Warnemünde auf dem Programm. Zu diesem Anlass hatten sich die Verantwortlichen der HSG einiges einfallen lassen, um dem Spiel einen würdigen Rahmen zu geben. Nebst ausführlicher Vorberichterstattung wurde auch Freibier für die ersten hundert Zuschauer bereitgestellt. Darüber hinaus hatten die HSGler im privaten Umfeld um Unterstützung geworben, was nicht zuletzt dazu führte, dass die sonst oft spärlich besetzten Zuschauerränge in der Halle am Gerüstbauerring diesmal deutlich ausgelasteter waren, da die Zuschauerzahl letztendlich im dreistelligen Bereich lag.


Die erste Halbzeit verlief ausglichen. Das 10:10 nach mehr als 20 Minuten spiegelte den Verlauf der Partie bis zu diesem Zeitpunkt perfekt wider. Die Warnemünder setzten, ob des jugendlichen Alters ihrer Spieler, auf absoluten Tempohandball, wohingegen es den Uni-Handballern gelang, immer wie die sich auftuenden Lücken in der gegnerischen Deckung zu nutzen. Eine ungewohnte Situation für HSG-Mannschaften, da diese normalerweise einen geringeren Altersdurchschnitt aufweisen als die gegnerischen Teams. Gegen Ende der ersten Halbzeit hatte Uni-Torwart Thorben Neuke eine ganz starke Phase und brachte die Teepottstädter schier zur Verzweiflung. Dieser starke Rückhalt ermöglichte es den Hausherren, mit einer Zwei-Tore-Führung (14:12) in die Kabine zu entschwinden. Diese hätte bei konsequentem Spiel mit weniger Konzentrationsschwächen durchaus noch höher ausfallen können.


Angepeitscht von den frenetisch mitgehenden Fans und dem Privatfanklub Peter Wallbaums auf der Tribüne versuchten die HSGler, nun Kontrolle über das Spiel zu gewinnen. Beim 19:14 in der 40. Minute schien es, als ob die Weichen in die richtige Richtung gestellt worden wären. Leider erwies sich dies als Trugschluss, da die Gäste nun nicht nur über ihr Umschaltspiel, sondern auch zunehmend über den Rückraum und den Kreis zu ganz einfachen Toren kamen, was aber eben auch an Unstimmigkeiten in der HSG-Abwehr lag. Darüber hinaus versuchten es die Uni-Handballer nun, vorne zu erzwingen. Ein Unterfangen, das zum Scheitern verurteilt war, weil sich die Wurfauswahl zunehmend als unklug erwies. So gelang es den Gästen, das Spiel binnen 15 Minuten zu drehen und selbst eine Drei-Tore-Führung herauszuwerfen (25:28). Allerdings gaben sich die HSGler zu keinem Zeitpunkt geschlagen und verkürzen in der 59. Minute auf 30:31. Leider blieb es dem SV Warnemünde II vorbehalten, den letzten Treffer des Abends zu erzielen und so mit dem 30:32 den Deckel draufzumachen.


Natürlich schmerzen gerade Derby-Niederlagen besonders, jeder Sportler kann davon ein Lied singen. Insgesamt behalten die HSG-Mitglieder dieses Novemberwochenende trotz der sportlichen Rückschläge in bester Erinnerung. Auch die bereits am Freitag durchgeführte „Vorweihnachtliche Jahresabschlussfeier“ hat dazu in erheblichem Maße beigetragen. Es gilt nun, alle verbliebenen Kräfte zu bündeln, um die letzten sportlichen Aufgaben vor der Winterpause zu bewältigen. Dafür wird es für die Erste noch einmal eines Kraftaktes bedürfen, führt sie ihre Auswärtsreise am nächsten Wochenende nach Wismar, wo die dort heimische TSG die Uni-Handballer am Samstag, den 05. Dezember, in einer der schönsten Hansestädte Deutschlands als Tabellenführer begrüßen wird. Die HSG wird alles versuchen, um in der Sporthalle an der Bürgermeister-Haupt-Straße eine Überraschung zu erkämpfen.

Spielfilm: 3:4 – 7:7 – 10:10 – 13:10 – 4:12 (HZ)
19:14 – 21:20 – 24:23 – 25:28 – 30:32

Siebenmeter: HSG: 0/1, SVW: 6/8
Zeitstrafen: HSG: 4, SVW: 1

HSG Uni Rostock: Neuke (TW), Quakernack (TW), Dieckert (1), Fehringer, Hentschel (8), Klebba (2), Menzel (5), Mokosch (7), Piater, Reif (1), Scherf (2), Steinbauer, Wallbaum (4)
MV: Marcel Fouquet