Hausherren bestrafen Fehler sofort – wie vorhergesagt

(MH) Zur besten Handballzeit standen sich am Wochenende die schlagkräftigsten Herrenmannschaften beider Vereine in der Stadthalle Neukloster gegenüber. Die gut gefüllten Ränge und die volle Kapelle, mit der die Gastgeber antraten, ließen die Wichtigkeit dieser Begegnung für beide Seiten erahnen. Auch die Uni-Handballer hatten sich auf dieses Spiel vorbereitet und die volle Bank zeigte die Tiefe, welche der Kader der HSG mittlerweile aufzubieten hat. Es war also angerichtet.
 
Die ersten Minuten nach dem Anpfiff verstrichen, ohne dass eine der Mannschaften Ordnung in ihr Spiel gebracht hätte. Den blau-weißen Hausherren gelang dies als erstes, sodass sie sich von 5:4 auf 12:7 absetzen konnten. Leider zeigte sich schon zu diesem Zeitpunkt (20. Minute), dass die HSGler, wie bereits im Hinspiel, mit der umsichtigen Spielsteuerung des guten Vfl-Mittelmannes, J. Schawaller, nicht zurechtkamen. Die Abwehr fand keinen Zugriff und die Torhüter mussten ein ums andere Mal hinter sich greifen. Im Angriff wurde der massive Mittelblock der Neuklosteraner zu selten in Bewegung gebracht, weswegen der Abschluss oftmals aus ungünstigen Wurfpositionen gesucht wurde. Aus diesen Gründen kann es auch nicht verwundern, dass die Rostocker bereits in Durchgang eins zeitweise mit einem Sieben-Tore-Rückstand zu kämpfen hatten. Beim Stand von 19:13 wurden die Seiten gewechselt.
 
In der Kabine sammelte sich die HSG-Truppe und schwor sich darauf ein, die zweite Hälfte besser zu gestalten. Tatsächlich sah es auch einige Minuten nach Wiederanpfiff so aus, als würden die Uni-Handballer nun andere Saiten aufziehen. Die Abwehr funktionierte plötzlich und vorne wurde der Rückstand sukzessive, jedoch nicht überhastet, abgebaut. Beim 19:17 witterten die HSGler ihre Chance. Angeführt von einem stark aufspielenden Peter Wallbaum, welcher mit seinen ansatzlosen Schlagwürfen und seinen stets wachen Augen für seine Mitspieler die Rostocker mehrfach aus prekären Situation befreite, wurden die Hausherren trotz der ersten Halbzeit noch einmal in die Bredouille gebracht. Doch diese wussten, sich zur Wehr zu setzen. Sowohl über die Außen- als auch über die Rückraumpositionen strahlten sie Torgefahr aus. Mit einem energischen Zwischenspurt setzten sie sich vorentscheidend auf 28:20 ab. Leider brachten die Uni-Handballer in diesem Spiel nie alle Mannschaftsteile zur selben Zeit zum Funktionieren. Mal klappte das Angriffs-, mal das Abwehr- und mal das Torwartspiel, jedoch eben nicht alles gleichzeitig. Demnach war das Spiel beim Tabellenführer an diesem Tag und in dieser Form nicht zu gewinnen. Hervorzuheben ist aber, dass die Truppe ihren Charakter erneut unter Beweis stellte, nie aufgab und die bereits verlorene Partie bis zum, für die Neuklosteraner völlig verdienten, 31:24-Endstand mit Anstand zu Ende spielte.
 
Zeit, die Köpfe hängen zu lassen, bleibt nicht, wartet doch schon am nächsten Sonntag erneut eine schwere Aufgabe auf die junge Uni-Truppe. Mit dem Hagenower SV gastiert ein alter Bekannter in der Sporthalle am Gerüstbauerring. Das Hinspiel ging denkbar knapp zugunsten der HSG aus. Demnach sollte die Woche genutzt werden, um während der Trainingseinheiten an den Defiziten zu arbeiten. Schließlich wollen die Rostocker einen weiteren Heimsieg bejubeln, bevor eine vierwöchige Punktspielpause anbricht.
 
 
Spielfilm:
5:4 – 10:6 – 14:10 – 18:11 – 19:13 (HZ)
19:17 – 22:17 – 28:19 – 30:22 – 31:24
 
Siebenmeter: VfL: 2/3, HSG: 5/7
Zeitstrafen: VfL: 2, HSG: 4
 
HSG Uni Rostock: Helwing (TW), Neuke (TW), Charisius, Dieckert, Hentschel (4/2), Klebba (5/2), Menzel (3/1), Mokosch (3), Müller (1), Piater (1), Reif, Scherf, Wallbaum (7)
MV-A: Marcel Fouquet, MV-B: Stephan Klein