In medias res – Mitten hinein in die Dinge

(MH) Nach einer viel zu langen Sommerpause und einer gelegentlich quälenden Vorbereitung meldet sich die HSG Uni Rostock hiermit offiziös wieder zurück. Auch wenn wir auf diversen Beach- und Rasenturnieren aktiv waren, uns fitzuhalten versuchten und Freude hatten, eine schöne Zeit verbrachten und neue Freunde fanden, ist und bleibt das Handballspielen in den Sporthallen unseres Bundeslandes eben doch unsere Kernkompetenz, wenngleich sich diese zuweilen nicht für jeden sofort zu offenbaren vermag.

Des Weiteren haben wir an Veranstaltungen des Hochschulsports sowie generell an Breitensportveranstaltungen teilgenommen und trugen auch zur Sicherung und Durchführung eben dieser, wie etwa beim Rostocker Citylauf bei. Abteilungsübergreifend zeigten wir uns insofern aktiv, als das wir zusammen mit den Volleyballern, Baseballern und Parkourartisten ein gemeinsames Promo-Video drehten und gleichzeitig Rostock unsicher machten.

Darüber hinaus war uns daran gelegen, hin und wieder über den Tellerrand zu blicken und gesellschaftliche Aspekte in den Vordergrund zu rücken, wie beispielsweise bei unserem Aufruf zum Blutspenden in erfreulicher Kooperation mit der Universitätsmedizin. An dieser Stelle sei noch einmal jedem die Blutspende ans Herz geleget. Mit äußerst geringem Eigenaufwand, nebst freundlicher und fachkundiger Betreuung durch das Personal der Universitätsmedizin, kann jeder im Ernstfall einen Beitrag zur Lebensrettung vollbringen. Wenn das kein Anreiz ist!

Neben all diesen abwechslungsreichen Aktionen besteht darüber hinaus nicht der geringste Zweifel, dass alle HSG-Mitglieder das Ende der Sommerpause herbeisehnten, um endlich wieder im geregelten Punktspielalltag auf Punkte- und Torejagd gehen zu dürfen. Dennoch blieb die Abteilungsleitung auch während der sportlichen Ruhephase aktiv, weswegen sich ein paar Änderungen zur Vorsaison ergeben, auf welche hier noch näher eingegangen werden soll.

Ein erster kleiner Überblick lässt erahnen, dass die Handballabteilung, nunmehr im achten Jahr ihres Bestehens, weiterhin bestrebt ist, ihre Strukturen zu festigen und weiter auszubauen. Wie im vergangenen Spieljahr werden drei Mannschaften für die, sich hauptsächlich auf studentische Eigeninitiative stützende, HSG sowohl im Verband als auch im Bezirk an den Start gehen. Da sich in den letzten Monaten vermehrt Sportbegeisterte bei uns gemeldet haben bzw. vorstellig geworden sind, sieht sich die Abteilungsleitung in ihrem Kurs bestärkt, sowohl auf den sportlichen als auch auf den kameradschaftlichen Aspekt großen Wert zu legen.

Die Mädels
Nach einer sehr erfolgreichen und erfreulich verlaufenen Saison, in welcher es den Uni-Handballerinnen vergönnt war, sich sowohl die Bezirksmeisterschaft als auch den Bezirkspokal des BHV Nord zu sichern, entschlossen sich die Damen zu dem wagemutigen Schritt, ihr Aufstiegsrecht wahrzunehmen und in der nächsthöheren Spielklasse, in diesem Fall der Verbandsliga des HVMV, anzutreten. Wenngleich diese, sportlich extrem attraktive und an logische Maßstäbe angelegt völlig verständliche, Entscheidung doch auch ihre Risiken birgt. Wir hoffen, für alle Eventualitäten gewappnet zu sein und den organisatorischen Mehraufwand stemmen zu können. Anhand der Erfahrungen, welche vor ein paar Jahren die Männermannschaft nach dem Aufstieg in die Verbandsliga sammeln durfte, sind die HSG-Verantwortlichen optimistisch, einst begangene Fehler nicht zu wiederholen und besser vorab planen zu können.

Historia magistra vitae est! Cicero, welcher dieses Leitmotiv bereits vor über zweitausend Jahren konzipierte und formulierte, sah eben die Geschichte als Lehrmeisterin des Lebens an. Natürlich sind die Analogien lediglich partiell anzuwenden, wobei sie dennoch helfen können, ein paar Stolpersteine in weiser Voraussicht zu umgehen. So haben sich die HSG-Damen beispielsweise in der Sommerpause intensiv um Verstärkung bemüht. Eben diese Anstrengungen zeitigten auch Erfolge, weswegen die Damenriege gestärkt in die neue Saison geht, wenngleich auch ein paar Akteure die HSG aus diversen Gründen verlassen mussten. Hinzu kommt noch, dass der Turnerkreis Nippes 03 e.V. bei den Uni-Handballerinnen gewildert hat.

Alles in allem wird es sicherlich ein spannendes und lehrreiches Jahr für die HSG-Mädels. Wir sind sehr gespannt, wie sie sich in der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommerns schlagen werden. Wichtig ist aus unserer Sicht zudem, den Perspektivwechsel hinzubekommen. Waren die Uni-Handballerinnen im vergangenen Spieljahr des Öfteren leicht favorisiert, so wird sich diese Konstellation nicht mehr so häufig ergeben. In den meisten Fällen werden sie vermutlich unter umgekehrten Vorzeichen antreten. Dennoch, jedes Spiel muss erst gespielt werden. Die erste, erfolgreich absolvierte Ligapartie weckt jedenfalls Lust auf mehr. Wir hoffen auf eine schöne, faire, verletzungsfreie und spannende Saison in der Verbandsliga.

Die Erste
Die Verbandsliga-Mannen sind die Konstante und stellen in dieser Saison quasi den Stabilitätsanker der HSG Uni Rostock dar. Sie werden weiterhin in der Verbandsliga West des HVMV an den Start gehen. Nach der erfolgreichen letzten Saison, welche auf Platz drei der Tabelle beendet werden konnte und hernach noch Siege in den Platzierungsspielen folgen ließ, sollte das oberste Ziel die Stabilisierung auf diesem sportlichen Niveau und somit auch die Bestätigung der in der Vergangenheit unter Beweis gestellten Leistungen sein. An dieser Stelle sei jedoch angemerkt, dass sich die Liga im Vergleich zur Vorsaison deutlich verändert hat. Die TSG Wismar 1. Männer entschied sich dafür, ihre erste Männermannschaft in die MV-Liga zu entsenden und die zweite Mannschaft des SV Warnemünde e.V. Handball wurde in die Oststaffel delegiert. Dafür kommen sowohl zwei Aufsteiger (Sternberger HV, HSG ESV Schwerin-Leezen) als auch zwei vormalige MV-Ligisten (TSV Bützow, Bad Doberaner SV – Handball II) hinzu. Spannung und Unberechenbarkeit dürften demnach integrale Bestandteile der DNS der Verbandsliga West des HVMV in der Saison 2016-17 sein.

Aus der Sicht der Uni-Handballer läuft jedoch alles weiter in geordneten Bahnen. Der Kader des letzten Jahres konnte zusammengehalten und punktuell verstärkt werden. Eine gute Mischung aus jungen Wilden und alten Hasen macht die HSG unberechenbarer als in ihren Anfangsjahren, in welchen die Jungen deutlich den Ton angaben. Hinzu kommt, dass die gemachten Erfahrungen somit direkt an die Neuzugänge weitergegeben werden können, welche sich wiederum als wissbegierig erweisen und versuchen, die Ratschläge anzunehmen und in die Tat umzusetzen. Hominibus bonae voluntatis. – Menschen, die guten Willens sind.

Die Zweite
Auch bei der zuletzt aufgestellten Uni-Truppe, unseren Bezirksliga-Mannen, verlief die letzte Saison zufriedenstellend. Sie etablierte sich sogleich als drittstärkste Kraft hinter den vierten Mannschaften des HC Empor Rostock Offizielle Seite und des SV Warnemünde e.V. Handball, was durch die beiden dritten Plätze in Meisterschaft und Pokal demonstriert wurde. Nach einem fantastischen Start folgten erste Rückschläge und unerwartet auftretende Probleme. Dank des hervorragenden Mannschaftsklimas und neu gewonnener Stärke gelang es den HSGlern, sich frei nach Baron Münchhausen am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen und die obig aufgeführten Platzierungen zu erkämpfen. Des Weiteren sollte der Anteil des harmonisch zusammenarbeitenden Trainerteams auf keinen Fall außer Acht gelassen werden.

Aus diesem Grund ist den HSG-Verantwortlichen auch nicht bange um das Bezirksliga-Team. Wie schon die beiden Verbandsligamannschaften profitiert auch die Zweite vom stetigen Zustrom neuer Interessenten. Darüber hinaus gelang es der HSG, auch für diese Truppe Strukturen zu schaffen und auszubauen. Eben diese sollten im zweiten Jahr nun verlässliche Tragfähigkeit erreicht haben und dem Anschlusskader der Uni-Handballer eine schöne und gut organisierte Saison ermöglichen. An dieser Stelle sei an den Reformator Ulrich von Hutten erinnert, dessen Wahlspruch heute noch Gültigkeit zu besitzen scheint: Iacta est alea. – Der Würfel ist gefallen.

Finis cantici – Das Ende vom Lied
Wenngleich der Rubikon noch nicht überschritten ist, liegt die Vorbereitung nun hinter uns. Etwaige Justierungen bzw. Anpassungen können nur noch im laufenden Spielbetrieb durchgeführt und vorgenommen werden. Die Mannschaften der Handballabteilung der HSG Uni Rostock hoffen, gut vorbereitet in die neue Saison starten zu können. Wir sind gespannt, mit welchen unvorhergesehenen Begebenheiten sie über das nächste Spieljahr konfrontiert werden. Eines steht jedenfalls zweifelsfrei fest. Unsere Akteure werden mit dem Stier auf der Brust jedes sportliche Gefecht austragen, an uns soll es nicht scheitern. Oder um es mit einer Standardphrase der ostdeutschen Handballikone Stefan Kretzschmar zu sagen: Das alles findet hier bei uns statt!

Eure HSG Uni Rostock