Eine verpasste Chance

(MH) Bei strahlendem Sonnenschein und klirrender Kälte sammelten sich die Uni-Handballer am Samstagmittag in Rostock, um die kurze Auswärtsfahrt nach Laage anzutreten. Mit einem kleinen Tross von Spielern, Offiziellen und Unterstützern wurde die Strecke in kurzer Zeit zurückgelegt. Kaum angekommen, begannen die Spielvorbereitungen aufseiten der HSGler, wenngleich bereits im Vorfeld der Partie ein paar Unaufmerksamkeiten auffielen, welche die bevorstehende Aufgabe abschließend nicht einfacher werden lassen sollten.

Nach einer für HSG-Verhältnisse erstaunlich konzentrierten und systematischen Aufwärmphase starteten beide Mannschaften in die Partie. Dass diese überhaupt abgehalten werden konnte, war insbesondere den kurzfristig eingesprungenen Schiedsrichtern Bahr/Lendner zu verdanken, welche die faire Partie jederzeit voll im Griff haben sollten. Neben dem routiniert und abgeklärt pfeifenden Axel Lendner machte vor allem die junge Anne-Sophie Bahr beim Leiten einer Partie im Männerbereich eine sehr gute Figur.

Die Abtastphase erstreckte sich über die ersten zehn Minuten. Sowohl vorne wie hinten mussten sich beide Teams erst finden. In einer sehr ausgeglichenen ersten Halbzeit gelang es lange keinem der beiden Kontrahenten, sich auch nur einen kleinen Vorsprung herauszuwerfen. Allerdings schafften es die Uni-Handballer erneut, die letzten vier Minuten zu verschlafen, weswegen die Hausherren ein Remis bis zum Pausenpfiff in eine Drei-Tore-Führung konvertieren konnten.

Beim Pausentee adressierte das Trainergespann Radelhof/Wunderlich mit chirurgischer Präzision das Problem. Die Abwehr war zu großen Teilen stabil, bis auf vereinzelte individuelle Fehler, die nur menschlich sind und stets einkalkuliert werden müssen. Allerdings war die Effizienz im Angriff schlichtweg inakzeptabel. Es fehlte an Durchschlagskraft, Einfallsreichtum und Ballsicherheit. Im zweiten Spielabschnitt musste hier dringlichst Abhilfe geschaffen werden, indem jeder den direkten Weg zum gegnerischen Tor suchen und mehr Gas geben sollte.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs mutete dieses Unterfangen erfolgversprechend an. Die Uni-Handballer beherzigten die Vorgaben des Trainerstabes, weswegen diese schnell die intendierte Wirkung zeitigten. Es gelang, den Rückstand zu egalisieren und nach etwa 40 Minuten zum ersten Mal selbst mit drei Toren in Führung zu gehen. Die nun folgenden Spielminuten gestalteten die Rostocker jedoch desaströs. Der mühsam erkämpfte Vorsprung wurde postwendend und ohne Not wieder aus der Hand gegeben. Aus diesem Grund kam es in der Schlussphase zu einem Herzschlagfinale, aus welchem die Hausherren schlussendlich handballerisch vitaler hervorgehen sollten als die Warnowstädter.

Insgesamt war es eine ärgerliche, weil nicht zwingend notwendige, Niederlage, zumal sie gänzlich dem eigenen Verschulden zuzuschreiben ist. Es traten ein paar Fehler zu viel auf, welche an diesem Tag die Waagschale sich zuungunsten der Uni-Handballer neigen ließ. Die Chance, den dritten Tabellenplatz in Laage abzusichern war da, wurde jedoch nicht ergriffen. Glücklicherweise haben es die HSGler immer noch in eigener Hand, eben diesen zu verteidigen. Dafür müssen die letzten beiden Ligapartien, übrigens jeweils gegen den Ribnitzer HV II, gewonnen werden. Demnach liegen zwei klare Aufgaben vor der HSG-Reserve.

Spielfilm: 2:2 – 4:4 – 6:6 – 9:9 – 12:9 (HZ)
13:10 – 13:14 – 16:19 – 23:21 – 25:24

Siebenmeter: LSV: 2/3, HSG: 2/2
Zeitstrafen: LSV: 1, HSG: 2

HSG Uni Rostock: Helwing (TW), Bäumer (6), Bresina, Fehringer (4), Klebba, T. Klein, Kumpe (3), Müller (2), Schröder (8/2), Schumacher (1), Spittau
MV-A: Helene Radelhof, MV-B: Lara-Isabell Wunderlich