Geschwindigkeit gegen Gelassenheit

(FF/MH) Am vergangenen Sonntag trafen die Bezirksligamänner der HSG Uni Rostock auf die vierte Mannschaft des HC Empor Rostock. Wenngleich es gegen diesen abgezockten Gegner schwer werden würde, waren die Uni-Handballer gewillt, sich so teuer wie möglich zu verkaufen und dem Kontrahenten eine anständige Partie zu liefern.

In einer ausgeglichenen Anfangsphase bis zum Stand von 6:6 tasteten sich beide Teams vorsichtig ab. Danach avancierte einmal mehr der Schlussmann im Empor-Kasten zum Faktor, indem er den HSGlern einige Bälle, mehrheitlich durchaus gute Torgelegenheiten, abkaufte. Mit diesem Pfund wuchernd baute die Empor-Sieben ihren Vorsprung bis zur Pause sukzessive auf 12:17 aus. Insbesondere der zweitligaerfahrene Sven Thormann zeichnete sich das gesamte Spiel über sowohl durch Torgefahr (insgesamt gelangen ihm 14 Treffer) als auch über chirurgisch präzise Kreisanspiele aus.

Das Trainergespann Radelhof/Wunderlich stellte in der Halbzeit um. Vor allem sollte Druck über die eigene starke rechte Angriffsseite (in Halbzeit zwei vor allem mit Tim Piater und Andres Schröder) erzeugt werden. Zudem galt es, die Abwehr weiter zu stärken und so dem gut aufgelegten Thorge Derner im HSG-Tor noch intensivere Unterstützung zukommen zu lassen.
Diese taktische Maßnahme zeitigte sofort Wirkung, da es den Hausherren gelang, sich in kürzester Zeit auf lediglich ein Tor Abstand heranzukämpfen. Allerdings kam nun auch eine altbekannte Schwäche der Uni-Handballer zum Tragen, als dass sie diese gute Leistung binnen weniger Minuten mit dem eigenen Hinterteil wieder einrissen und den Gegner erneut auf ein paar Tore Abstand enteilen ließen. Bis etwa fünf Minuten vor Schluss schien dieser Rückstand in Stein gemeißelt zu sein, doch die beiden HSGirls auf der Uni-Bank hatten noch etwas in petto. Die letzte verbliebene Karte ausspielend, stellten die HSGler auf eine Manndeckung um, was die routinierten Emporianer kurzzeitig zu verwirren schien. So gelang es den tapfer kämpfenden Uni-Handballern, 20 Sekunden vor Schluss erneut den Abstand auf einen Treffer zu verringern, nur um direkt vor dem Abpfiff noch das Gegentor zum 28:30-Endstand hinnehmen zu müssen.

Dennoch boten die Bezirksligamänner der HSG Uni Rostock über weite Strecken eine gute Leistung in einem ansehnlichen Bezirksligaspiel. Vor allem die eigene desaströse Siebenmeterquote (0/4) ließ ein noch besseres Ergebnis bedauerlicherweise nicht zu. Hervorzuheben sind aber dennoch das funktionierende Tempospiel und der tolle Teamgeist, welche das Spiel bis zum Ende offenhielten.

Spielfilm: 3:3 – 6:6 – 7:9 – 10:16 – 12:17 (HZ)
16:17 – 19:23 – 23:25 – 24:29 – 28:30

Siebenmeter: HSG: 0/4, HCE: 5/6
Zeitstrafen: HSG: 2, HCE: 1

HSG Uni Rostock: Derner (TW), Bresina (1), Fehringer (2), Götz (2), Menzel (4), Müller (1), Piater (3), Scherf (1), Schmidt (1), Schollbach (4), Schröder (8), Schumacher, Stegmann (1)
MV-A: Helene Radelhof, MV-B: Lara-Isabell Wunderlich