Trotz Flaute das Ziel erreicht - HSG Uni Rostock II weiterhin ungeschlagen
(MH) An diesem Sonntag kamen erstmalig beide Herrenteams der HSG fast zeitgleich zum Einsatz, wodurch die Personaldecke der Männer ihrer bisher stärksten Belastungsprobe standhalten musste. Zusätzlich verkompliziert wurde die Lage dadurch, dass von derzeitig 27 einsetzbaren Spielern lediglich 17 an diesem Wochenende zur Verfügung standen. So stellten sich die beiden Mannschaften quasi von selbst auf und man war gefordert, das Beste aus den eigenen personellen Möglichkeiten zu machen.
Da Lamentieren an der Situation ja auch nichts geändert hätte, ging es trotz äußerst eingeschränkter Wechselmöglichkeiten mit jugendlichem Elan ans Werk. Die acht HSG-Freibeuter (davon zwei Torhüter), welche sich schließlich in der Bezirksliga dem SV Warnemünde V gegenüber sahen, vermochten sogar, ihrem Kontrahenten die Punkte abzuringen.
Schnell konnten die Uni-Handballer mit 0:5 in Führung gehen. Das war aber auch das Einzige, was an diesem Tag richtig gut funktionierte. Trotz zahlreicher starker Paraden von Nils Quakernack im HSG-Tor gelang es nicht, den eigenen Rhythmus zu finden. Vorne wurden unzählige erstklassige Torchancen vergeben, während die HSG hinten den Warnemündern Tür und Tor öffnete. Die Absprache im Innenblock war mangelhaft und die Abwehr verhielt sich das ganze Spiel über zu passiv. So konnten die Gastgeber die anfängliche Führung der HSG schon nach wenigen Minuten egalisiern. Danach kippte die Partie erneut, da einige einfache Ballgewinne und Konter die HSG wieder mit 5:9 in Front brachten. Bis zur Pause plätscherte das Spiel vor sich hin und beim Stand von 9:14 für die Gäste wurden die Seiten gewechselt.
In der Kabine waren besonders den HSG-Feldspielern die Strapazen deutlich anzusehen. Es bestand Handlungsbedarf. Das hervorragende Trainergespann Wunderlich/Hedfeld hatte diese Situation jedoch bereits vorhergesehen und einen Plan Q ersonnen, um adäquat auf sie reagieren zu können. Nils tauschte sein Torwart- gegen ein Feldspielertrikot, um in der zweiten Hälfte auch vorne aktiv ins Geschehen einzugreifen. Dafür rückte Marcus Helwing in den Kasten und so konnten die HSG-Torhüter jeweils einem ihrer Mitstreiter im Feld eine kleine Verschnaufpause verschaffen. Zwar destabilisierte der Wechsel die Abwehr erneut aber vorne kam die HSG weiterhin beständig zu ihren Chancen. Mitte der zweiten Halbzeit war es den Uni-Handballern gelungen, sich einen Neun-Tore-Vorsprung herauszuwerfen. Danach stellten sie das Handballspielen aber leider gänzlich ein und verwalteten das Ergebnis, in untypischer Weise für die HSG relativ souverän, bis zum Ende (22:28). Der Schlusspfiff der guten Schiedsrichter Kahl/Wiegratz besiegelte den Auswärtserfolg der HSG.
Um ganz ehrlich zu sein: Schön war es nicht! Unter diesen Umständen sind die Uni-Handballer froh, die zwei Punkte erkämpft zu haben. Positiv ist auch die Einstellung der HSGler zu bewerten, denn sie haderten nicht mit der Situation und versuchten, das Beste aus dem Spiel zu machen. Thomas Rücker erzielte gegen Warnemünde V, trotz einer Wurfquote von deutlich unter 50 Prozent, die meisten Tore (7). Des Weiteren sind die aufopferungsvolle Abwehrarbeit von Martin Bohmann und die Omnipräsenz von Nils Quakernack auf dem ganzen Feld zu erwähnen.
Logbucheintrag: Plan Q funktioniert.
Spielfilm: 0:5 – 5:5 – 5:9 – 7:12 – 9:14 (HZ)
11:16 – 13:22 – 17:23 – 20:26 – 22:28
Siebenmeter:SVW: 3/5, HSG: 6/9
Zeitstrafen: SVW 3, HSG 2
HSG Uni Rostock: Helwing (TW), Quakernack (TW, 4/2) Behn (5/1), Bohmann (1), Fehringer (1), Klein (4), Rücker (7), Schmidt (6/2)
MV-A: Lara-Isabell Wunderlich, MV-B: Christine Hedfeld