Die Zwillinge erklären...
(MH) Nach der Hinrunde der Bezirksliga-Frauen hat die PR-Abteilung der HSG an einer neuen Rubrik gearbeitet, um die aktuellsten Informationen von den Mädels aus erster Hand zu erhalten. Hierfür haben sich die erfolgreichste HSG-Rückraumschützin, Lara-Isabell Wunderlich und die HSG-Spielmacherin, Christine Hedfeld, auf der Weihnachtsfeier der Uni-Handballer direkt am Warnowufer dankenswerterweise dazu bereit erklärt, ein kurzes Interview zu geben. Wir haben also wie immer die Finger am Puls der Zeit. Lassen wir nun die Zwillinge zu Wort kommen.
Lara, Tine, ich grüße Euch. Danke für die Audienz.
(T) Hi.
(L) Hallo.
Zunächst einmal: Wie geht es Euch?
(L) Gut.
(T) Gut. Gerade richtig gut. Wir haben gerade auf den Pokal angestoßen (Kreispokal der letzten Saison, Anm. d. Verf.).
Zurecht, zurecht.
(L) Ist wie die Herbstmeisterschaft.
Warum geht es Euch so gut? Wegen der Feier, oder generell?
(L) Alles.
(T) Die Stimmung ist gerade gut.
(L) Die Stimmung hier und im Team, generell.
Okay. Wollen wir zum Sportlichen kommen?
(L) Ja, gerne.
(T) Kommen wir zum Sportlichen.
Hat die Hinrunde Spuren hinterlassen? Wie sehen die aus, falls ja?
(T) Spuren? Meinst Du Verletzungen?
Generell!
(L) Grundsätzlich ja, aber ich würde sie in dem Fall als positive Spuren bezeichnen.
(T) Definitiv! Elan, jetzt weiterzumachen und das so aufrechtzuerhalten.
(L) Richtig!
Bezüglich der Hinrunde: Was war schlecht, was war gut, was war überraschend?
(L) Gut war grundsätzlich der Teamgeist. Die erste Saison war sehr individuell geprägt und wenn wir uns diese Saison angucken, war das wirklich Teamarbeit.
(T) Wir haben als Team auch zurückgelegen. Wo haben wir so zurückgelegen, fünf Tore?
Gegen Motor Neptun.
(T) Genau, gegen Motor Neptun.
(L) Und Pädagogik war auch sehr, sehr schwer.
(T) Dass wir uns dann als Mannschaft präsentiert haben; und da hast Du gemerkt, da ging ein Ruck durch die Mannschaft, wir wollen gewinnen und dann ging das.
(L) Das war halt nicht einzeln oder individuell, sondern als geschlossene Mannschaft und das war durchaus positiv.
Das in Betracht ziehend, wie fällt Euer Fazit aus? Was sagt die Spielmacherin, was die Rückraumschützin? Du zuerst, Tine.
(T) Inwiefern?
Wie Euer Fazit ausfällt?
(T) Unser Fazit. Also nach der Hinrunde, jetzt, wo wir so Luft geschnuppert haben, müssen wir unbedingt die Rückrunde genauso spielen.
Okay, das ist eine Zielstellung, aber das Fazit?
(T) Das Fazit ist …
Positiv?
(T) Positiv! Es mach einfach Spaß mit den Mädels und das merkt man halt auch auf der Spielfläche, dass es einfach Spaß macht.
(L) Sehe ich prinzipiell genauso. Ein paar Fehler gilt es, auf jeden Fall noch auszumerzen.
(T) Ja!
(L) Zur Abwehr ist, denke ich, gar nicht so viel zu sagen.
(T) Die ist gut, ein Bollwerk!
(L) Aber im Angriff gibt es ein paar Sachen, die man verbessern muss, aber prinzipiell durchaus positiv. Ich denke nur, man darf die Rückrunde jetzt nicht unterschätzen.
(T) Nein. Der Kampfgeist, die Rückrunde so zu gestalten wie die Hinrunde, ist auf jeden Fall da!
Was war der Moment der Hinrunde?
(L) Eigentlich das Neptun-Spiel. Weil es ein Scheiß-Spiel in gewisser Weise war und weil wir in der zweiten Halbzeit gezeigt haben, wir können kämpfen und wir können als Team das immer noch drehen.
Du nickst?
(T) Doch, auf jeden Fall. Das Neptun-Spiel war auf jeden Fall ausschlaggebend. Das hat auch mal wirklich gezeigt, was ein Team ausmacht, im Endeffekt. Vor allem dieses gegenseitige Pushen, ne? Also dieses absolut Gegenseitige; und jede Aktion feiern, die man irgendwie gestartet hat.
(L) Ja, weil das Spiel über die Abwehr lief.
Zumal, wenn nicht so viele Aktionen klappen.
(L) Richtig, richtig! Und das Spiel lief einfach über die Abwehr und das kann man nicht als einzelner, sondern nur als Team.
Die nächste Frage habt ihr eigentlich schon ein bisschen beantwortet aber egal. Wie sieht es in der Mannschaft aus? Wie ist die Stimmung? Gut, nehme ich an?
(L) Ja.
(T) Absolut gut!
(L) Top!
(T) Siehe gerade. Aber das merkt man auch im Training, weil das Training auch richtig gut läuft und das wirkt sich auf das Spielfeld aus.
(L) Das finde ich, ist ein riesen Unterschied zur letzten Saison.
Worauf führt Ihr das zurück? Auf die Aussprache, von der ich gehört habe?
(L) Auf den Trainer und auf die Trainingseinstellung …
(T) Ja, auf jeden Fall.
(L) … und das hat natürlich mit der Aussprache zu tun, weil da wurden ein paar Sachen angesprochen, die vielleicht nicht so geil liefen.
Gut. Klingt doch super aber nach der Hinrunde war auch nichts anderes zu erwarten.
(T) Ja, wirklich!
Was sind die Ziele für die Rückrunde?
(T) Daran anknüpfen, was wir jetzt begonnen haben.
Das ist ein netter Spruch aber das ist kein Ziel!
(T) Doch, für mich ist das das Ziel.
(L) Doch (fast zeitgleich), das ist das Ziel; und dann halt nicht in die Rückrunde zu gehen nach dem Motto, wir sind klar Tabellenerster, sondern zu sagen: Okay, da gibts auch noch Mannschaften, die sind nahe an uns dran und zu sagen, wir merzen noch ein paar Fehler aus. Gerade was den Angriff betrifft. Vielleicht noch ein bisschen besseres Timing und als Team noch ein bisschen besser zusammenfinden im Angriff. Was in der Abwehr super klappt, muss vorne noch ein bisschen besser klappen.
Gut, Butter bei die Fische! Wie schätzt Ihr die Chancen auf die Meisterschaft ein?
(T) Realistisch.
Realistisch?
(L) Nein, ich würde sagen, ziemlich gut, wenn wir …
(T) … an das anknüpfen, was wir gerade gezeigt haben.
(L) Korrekt. Dann ist es realistisch. Ich denke halt, was wirklich schwierige Spiele werden sind Pädagogik und noch mal Neptun.
Ich wollte gerade nach den härtesten Kontrahenten fragen? Neptun, Pädagogik, Eintracht?
(L) Eintracht auch, aber das ist, glaube ich, mehr so ein persönliches Ding, so blöd das klingt und Pädagogik schätze ich mit als stärkste Mannschaft ein.
(T) Ja!
Was heißt denn „persönliches Ding“?
(L) Da kennt man sich so ein bisschen und irgendwie ist es immer so ein …
(T) … ein Austesten. Wie weit kann man gehen? Ein Ausreizen der Situationen in dem Moment.
(L) Genau, aber da würde ich eigentlich sagen, sind wir tendenziell stärker, wobei ich sage, Pädagogik ist eine sehr starke Mannschaft und da wird es auf der Ebene spannend und schwierig.
(T) … und Neptun hat man ja im Hinspiel schon gesehen!
Wie ist die Situation in der Liga aus Eurer Sicht? Spannend?
(T) Spannend tatsächlich, weil es jedes Wochenende ein Ergebnis gibt, was man nicht erwartet hat. Also dementsprechend spannend was hinter uns noch so passieren wird.
(L) Ja, auf jeden Fall.
Wohin soll der Weg längerfristig führen?
(L) Ähm, damals war ich ja stark gegen den Aufstieg (in der Saison 2013/2014, Anm. d. Verf.). Das hatte aber auch Gründe und diese Sachen haben sich ja mittlerweile ein bisschen geändert. Angenommen wir halten uns so in der Rückrunde …
(T) … wie in der Hinrunde …
(L) … genau, dass ich sagen würde, Aufstieg ist auf jeden Fall eine Sache, über die wir reden und nachdenken sollten.
Wollt Ihr noch unbedingt etwas loswerden? Wenn ja, was?
(T) Nein, gerade nicht. Mir ist kalt.
Mir auch.
(L) Mir auch.
Danke, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt.