Uni-Handballer auch in der Vinetastadt auf verlorenem Posten

(MH) Nach der Hinspielpleite vor Wochenfrist erwartete die Studenten ein schwerer Gang nach Barth – die Strecke wurde allerdings mit dem Auto zurückgelegt –, wo das Rückspiel des Überkreuzvergleiches der beiden Verbandsligastaffeln des HVMV um Platz 13 in der Endabrechnung ausgetragen wurde. Mit dem Ziel, die Saison erhobenen Hauptes abzuschließen, rafften sich letztendlich neun HSGler auf, um in der schönen Heimspielstätte der Motor-Handballer die Saison ausklingen zu lassen. Wenngleich zur großen Überraschung der Studenten die Gastgeber personell, es folgt eine leichte Untertreibung, auch nicht aus dem Vollen schöpfen konnten, erschien ein Sieg wegen der fast willkürlich zusammengewürfelten und in dieser Formation noch nie so aufgelaufenen Rostocker Truppe utopisch.

Das Spiel gestaltete sich zu Beginn ausgeglichen. Erst Mitte der ersten Halbzeit gelang es den Hausherren, sich auf der Anzeigetafel von der HSG zu lösen. Die Abwehr funktionierte über weite Strecken, aber die Wurfmisere aus dem Hinspiel schien auch an diesem Tag aus HSG-Sicht bedauerlicherweise ihre Fortsetzung zu finden. Beim Stand von 15:10 wurden schließlich die Seiten gewechselt. In der Kabine entschlossen sich die Studenten dazu, einen ungewöhnlichen Schachzug auszuführen. Um den wenigen Feldspielern ein paar Päuschen mehr zu verschaffen, erklärte sich HSG-Torhüter Thorben Neuke uneigennützig bereit, sein ihm vertrautes blaues Torwart- gegen ein graues Feldspielertrikot zu tauschen.
 
In der zweiten Halbzeit offenbarten sich die handballerischen Mängel der Uni-Truppe an diesem Tag jedoch immer deutlicher. Auch in der Abwehr waren die schwindenden Kraftreserven nun kaum noch zu kaschieren. Dem SV Motor Barth Handball gelang es, über viele Kontertore den Vorsprung sukzessive auszubauen. Dennoch ist an dieser Stelle expressis verbis keinem HSGler ein Vorwurf zu machen, da alle an diesem Tag ihre Eigeninteressen hintanstellten und sich ausschließlich für die Handballabteilung der HSG einsetzten. Insbesondere Toni Klein stellte sich bei der Rückkehr in seine Heimatstadt uneigennützig in den Dienst der Mannschaft und spielte bis zu seinem verletzungsbedingten Ausscheiden in der 55. Minute durch. Darüber hinaus gelang dem obig erwähnten Uni-Torwart nach einem Konterpass ein wunderschöner Treffer per Heber, der ihn für seine Laufbereitschaft in Halbzeit zwei entschädigte.

Insgesamt geht der SV Motor Barth mit zwei deutlichen Siegen aus zwei Spielen völlig verdient als Sieger dieses Überkreuzvergleiches hervor. Die HSG muss sich in der Saison 2016-17 indes mit dem 14. Gesamtplatz in der Verbandsliga des HVMV begnügen. Hervorzuheben ist darüber hinaus die sportliche und freundschaftliche Atmosphäre, in welcher nach Spielende Akteure beider Mannschaften in durchmischter Runde bei einem verdienten Bierchen die vorangegangene Partie besprachen und analysierten.

Spielfilm: 2:0 – 3:4 – 8:7 – 14:8 – 15:10 (HZ)
18:11 – 22:14 – 30:19 – 33:20 – 35:25

Siebenmeter: SVM: 2/2, HSG: 5/9
Zeitstrafen: SVM: 3, HSG: 1

HSG Uni Rostock: Helwing (TW), Neuke (TW/1), Bäumer (3), Fouquet (4/1), Klein, S. (4), Klein, T., Menzel (6), Reif (3/2), Schumacher (4/2)
MV-A: Stephan Klein