Reformation trifft Restauration
(MH) Kurz vor Saisonbeginn meldet sich die HSG Uni Rostock zurück, schließlich blicken auch unsere Mannschaften selbstverständlich schon mit Vorfreude auf ein neues Spieljahr voller sportlicher Herausforderungen. Wie auch zuletzt schickt die Handballabteilung der HSG drei Mannschaften in den geregelten Spielbetrieb. Die HSGirls treten in der Verbandsliga des Handballverband Mecklenburg/Vorpommern e.V. an, ebenso wird die erste HSG-Männermannschaft dort Spiele absolvieren und in der Bezirksliga des BHV Nord steht die zweite Mannschaft der Uni-Handballer im sportlichen Wettbewerb mit ihren Kontrahenten.
Nach ihrer gelungenen Premierensaison in der zweithöchsten Spielklasse des nordöstlichsten Bundeslandes steht den Studentinnen nun die schwere Aufgabe ins Haus, die gezeigten Leistungen zu bestätigen und sich in dieser Spielklasse zu etablieren. Angesichts einer sowohl qualitativ als auch quantitativ aufgestockten Verbandsliga ist dies ein ambitioniertes Unterfangen, weil zwei Mannschaften, welche zuletzt noch in der MV-Liga im Einsatz waren (Mecklenburger SV und SSV Einheit Teterow Abteilung Handball), hinzugestoßen sind, wohingegen die zweite Mannschaft des Rostocker Handball Club ihr sportlich erworbenes Aufstiegsrecht in Anspruch genommen hat. Mit den mindestens anstehenden 23 Pflichtspielen (22 Ligapartien und ein Duell im Landespokal) werden die HSGirls schlichtweg das Uni-Team im Dauereinsatz sein, weswegen ein langer Atem zwingend erforderlich sein wird. Wir hoffen, dass die Luft reicht.
Die Verbandsliga-Mannen treten erneut in der Weststaffel der Verbandsliga des HVMV an. Das Gesicht der Liga hat sich im Vergleich mit der Vorsaison lediglich marginal verändert. Der SV Matzlow-Garwitz e.V. bereichert in dieser Saison die Liga, der Sternberger HV hat bedauerlicherweise nach nur einer Spielzeit seine Mannschaft aus der Verbandsliga wieder zurückgezogen. Darüber hinaus gab es in der Sommerpause einen organisatorischen GAU. Der SV Motor Barth Handball sah sich gezwungen, seine bereits für die Verbandsliga gemeldete Mannschaft vom Spielbetrieb wieder abzumelden. Dies ist sehr schade, zumal sich die Uni-Handballer in den letzten Jahren gleich mehrfach mit den Sportsfreunden aus der Vinetastadt auf der Platte duellieren durften. Aufgrund dessen schrumpfte die ohnehin schon dünner besetzte Oststaffel auf lediglich acht Mannschaften. Obgleich der Staffelleiter noch versuchte, die Staffeln gleichmäßig mit Teams zu besetzen, gelang dies wegen der weit fortgeschrittenen Planungen bezüglich der Hallenzeiten leider nicht. Just während des Abfassens dieser Zeilen erreichte diesbezüglich eine weitere Hiobsbotschaft die HSG, da nun auch noch der HSV Insel Usedom seine zweite Mannschaft aus der Verbandsliga zurückgezogen hat. Somit gehen in der Saison 2017-18 zehn Mannschaften in der West- und lediglich sieben Mannschaften in der Oststaffel an den Start.
Unsere in der Bezirksliga des Bezirkshandballverband Rostock / M-V Nord e.V. spielende Reserve befindet sich hingegen in ruhigen Gewässern, was die Staffelbesetzung anbelangt. Allerdings ist erfreulicherweise zu vermelden, dass zu dem kleinen Häufchen von Klubs aus der Hansestadt und Rostocker Umlandvereinen ein neuer hinzugekommen ist. Nach mehreren Jahren handballerischer Abstinenz entsendet der Laager SV 03 wieder eine Männermannschaft in den Spielbetrieb auf der Bezirksebene. Somit kämpfen seit geraumer Zeit erstmals wieder acht Teams um die Krone in der Bezirksliga Nord, was aus breitensportlicher Sicht als erquickliche Entwicklung angesehen werden kann.
Die Studentenmannschaften der Universität Rostock freuen sich auf die neue Saison, denn seien wir doch ehrlich, wenigstens gegen Ende der Sommerpause erachtet jeder Handballer und jeder Handballfan die spielfreie Zeit als viel zu lang. Demzufolge sind auch die Uni-Handballer begeistert, dass der Saisonstart jetzt endlich ins Haus steht und wir alle der besten Sportart der Welt wieder huldigen und frönen dürfen und können.
Um im Reformationsjahr 2017 (500 Jahre nach dem Anschlag der 95 Thesen an die Tore der Schlosskirche zu Wittenberg), welches auch durch die Hansestadt Rostock gefeiert und begangen wird, Martin Luther gerecht zu werden, schließt die Handballabteilung mit einem Zitat des Reformators höchst selbst: „Anstrengungen machen gesund und stark!“