Fortsetzung missglückt

(MH) Angespornt von dem inspirierenden Auftritt der HSGirls, welchem fast die gesamte Männermannschaft am Nachmittag beiwohnen durfte, wollten es die Uni-Handballer ihnen gleichtun und direkt im Anschluss die Neuklosteraner Stadthalle erneut im Sturm nehmen. Allerdings war trotz der erfreulichen Geschehnisse des Tages die Favoritenrolle der Hausherren nicht zu leugnen, obsiegten sie doch in den Duellen der letzten Jahre stets über die HSGler. Dass es den Studenten nicht leicht gemacht werden würde, war somit in Stein gemeißelt.

Die beiden Kontrahenten starteten abtastend in die Partie. Sowohl aufseiten der HSG als auch des VfL gab es gelungene Aktionen zu beklatschen und misslungene zu bedauern. Bis zum 4:4 war das Spiel völlig ausgeglichen. Im Anschluss gelang den Studenten ein kleiner Zwischenspurt, vornehmlich durch Konter über die rechte Seite, welcher in eine Drei-Tore-Führung mündete. Neukloster reagierte prompt, schaltete zwei Gänge nach oben und schickte infolgedessen auch seinen bis dato geschonten Spielmacher Jörn Schawaller aufs Feld. Die Maßnahmen der Hausherren zeitigten sofort Wirkung und so konnten sie postwendend die Führung wiedererlangen, sie bis zur Pause festigen und einen Zwei-Tore-Vorsprung mit in die Halbzeit nehmen.
Die HSGler waren im Großen und Ganzen zufrieden, das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhüter funktionierte und der Kampf mit den physisch robusten Gastgebern konnte hinreichend angenommen werden. Einzig und allein die Angriffsleistung gab zu denken, wirkte die Offensive doch statisch und konnte darüber hinaus viele sich dennoch ergebende Torchancen nicht in Zählbares ummünzen.

Demnach kamen die Uni-Handballer unter der Prämisse aus der Kabine, einen Blitzstart hinzulegen, die Führung des VfL zu egalisieren und so das Zepter des Handelns in der Stadthalle erneut an sich zu reißen. Dieses Unterfangen verfehlte jedoch zur Gänze sein Ziel und nach zehn gespielten Minuten in Halbzeit zwei betrug der Vorsprung der Heimmannschaft fünf Tore. Besonders die präzisen Rückraumwürfe Frank Schröders (neun Tore) stellten die Rostocker immer wieder vor schier unlösbare Probleme. Die Studententruppe stemmte sich jedoch gegen die drohende Niederlage und kämpfte sich binnen 180 Sekunden wieder auf zwei Treffer heran, woraufhin das Trainerteam Neuklosters mit einer Auszeit zu antworten wusste. Es schwor die Hausherren auf deren Tugenden ein, wonach sich die Neuklosteraner sogleich richteten.

Durch das konsequente Exekutieren der eigens einstudierten Spielzüge der Borwinstädter geriet die HSG erneut ins Hintertreffen, zumal die eklatante Abschlussschwäche nun immer schwerer ins Gewicht zu fallen begann. Einzig und allein HSG-Rechtsaußen Frank Fehringer fand verlässlich Wege, die gegnerische Abwehr und die dahinter postierten Torhüter zu überwinden. Obwohl sich mit immer längerer Dauer des Spiels herauszukristallisieren begann, dass die HSG-Werfer keine Mittel fanden, Tore zu erzielen und so im Zweifel das Spielgerät immer und immer wieder auf die Rechtsaußenposition weiterleiteten, was die Winkel für den Flügelflitzer keinesfalls größer werden ließ, gelang es unserem Seehäuser Schlitzohr dennoch, zwölf Treffer zu erzielen. An diesem Tag machte das nicht weniger als 60 Prozent der gesamten HSG-Torerfolge aus. Trotz dieser herausragenden Leistung ist es natürlich nicht ausreichend, sich lediglich auf die Treffer eines Schützen verlassen zu können. Demzufolge mussten sich die HSGler nach dem Schlusspfiff verdient mit 26:20 geschlagen geben.

Glücklicherweise bleibt ihnen nicht viel Zeit, über diese Niederlage zu sinnieren, steht doch schon am Samstag der nächste Härtetest auf dem Programm, wenn im Rahmen der zweiten Runde des Landespokals die wiedererstarkte Truppe des HSV Greif Torgelow 07 in Rostock vorstellig werden wird. Daher hoffen die Uni-Handballer, auch in diesem Wettbewerb auf Eure Unterstützung.

Spielfilm: 1:1 – 4:4 – 4:7 – 10:8 – 12:10 (HZ)
13:11 – 17:12 – 17:15 – 22:18 – 26:20

Siebenmeter: VfL: 3/4, HSG: 1/3
Zeitstrafen: VfL: 1 + direkte Disqualifikation, HSG: 4

HSG Uni Rostock: Helwing (TW), Neuke (TW), Bäumer (1), Charisius, Fehringer (12), Fouquet (1/1), C. Glumm, J. Glumm (1), Janke (4), Kurth, Reif (1), Schumacher, Weber
MV-A: Marcel Fouquet