Uni-Reserve wurschtelt sich zum Auswärtssieg
(MH) Am Samstag reisten die Bezirksligamänner der HSG ins benachbarte Laage, um dem Heimteam die beiden zu vergebenden Punkte in der Bezirksliga des BHV Nord abzuluchsen. Wenngleich die Tabellensituation für die Uni-Handballer in Stein gemeißelt zu sein scheint – es wird am Ende wohl aller Voraussicht nach zum vierten Mal in Folge wieder der Bronzeplatz werden – wollten die Hansestädter einiges daransetzen, sich mit einem Sieg auf die kurze Heimreise machen zu können. Dass dieses Unterfangen kein Selbstläufer werden würde, war allen, ob der knappen Vorjahresniederlage an gleicher Stelle und dem aus HSG-Sicht bitteren Remis nach zwischenzeitlich hoher Führung im Hinspiel, gegenwärtig.
Zu Beginn der Partie hatten beide Mannschaften, warum auch immer, etwas Sand im Getriebe. Den Uni-Handballern gelang es als ersten, ihren Motor in Gang zu kriegen und so warfen sie eine frühe 1:4-Führung heraus. Obwohl noch über fünfzig Minuten harten, fairen Kampfes beider Mannschaften folgten, sollte es den Hausherren an diesem Tag nicht mehr vergönnt sein, den Ausgleich zu erzielen. Das konnte zu diesem Zeitpunkt im Spiel natürlich niemand wissen und lediglich ein paar Minuten später hatten die Recknitzstädter den Anschluss auch schon wieder hergestellt (8:9). In der Anfangsphase zeigte sich insbesondere der HSG-Rückraumschütze Andreas Schröder treffsicher, erzielte er doch sechs der ersten sieben Treffer der Rostocker. Allerdings war das Angriffsspiel der Gäste während der gesamten ersten Halbzeit fahrig, von Unkonzentriertheiten geprägt und insgesamt inkonsequent vorgetragen. Die Hausherren hingegen hatten ihre Spielweise ihrer unvorteilhaften numerischen Situation – sie konnten lediglich sechs Feldspieler und zwei Torhüter (von denen einer im zweiten Durchgang auf dem Feld agierte) aufbieten – angepasst und versuchten durch Kampfgeist, Cleverness und Wachsamkeit die Uni-Handballer immer wieder vor Probleme zu stellen. Dies sollte ihnen auch gelingen, weswegen die HSGler lediglich mit einer Drei-Tore-Führung in die Kabine schlichen.
Dort angekommen erwartete sie die knallharte Analyse der beiden Trainerinnen. Diese brachten zunächst ihr Unverständnis über das eigene vorgetragene Spiel in den ersten 30 Minuten zum Ausdruck und appellierten an zwei Dinge – den Kopf einzuschalten und das Tempo zu erhöhen. Darüber hinaus sollte in der Abwehr weiter gute Arbeit verrichtet und der starke Rückhalt zwischen den Pfosten, Nils Quakernack, unterstützt werden.
Doch auch nach Wiederanpfiff offenbarte sich den Zuschauern ein ähnliches Bild. Das Spiel wiegte hin und her, die Laager kamen ran, die Rostocker erhöhten daraufhin wieder den Puffer. Der LSV baute jeden Angriff langsam und bedächtig auf, um nach geraumer Zeit über den Rückraum oder den Kreis zum Abschluss zu kommen. Die HSG setzte nun Konter und die Schnelle Mitte als Gegenmittel ein. Da das Spiel der Uni-Handballer an diesem Tag einfach zu fehlerbehaftet war, zeitigten diese Mittel lediglich bedingt Erfolg. Allerdings garantierte das schnelle Umschaltspiel in Kombination mit anderen Faktoren, dass die Hausherren stets auf Distanz gehalten werden konnten.
Schlussendlich sahen die Anwesenden eine seltsame Partie, was vermutlich auf eine Melange an Gründen zurückzuführen ist. Die äußerst enge Spielerdecke der Gastgeber konnten die Rostocker zu keiner Zeit in einen klaren Vorteil ummünzen, zumal auch die Uni-Handballer lediglich mit elf Spielern antraten (unter ihnen drei ausgewiesene Torhüter, von denen einer als Feldspieler aufgeboten wurde). Trotzdem reichte eine geschlossene Mannschaftsleistung, um am Ende die Oberhand behalten zu können. Wie immer hat es den HSGlern viel Spaß bereitet, gegen die coole Truppe aus Laage anzutreten und sich sportlich mit ihr zu duellieren. Wir freuen uns schon auf das Bezirkspokalturnier in drei Wochen.
An dieser Stelle seien aber auch die hervorragenden Schiedsrichter Brüdigam/Reiser erwähnt, welche die Partie zu jeder Sekunde voll im Griff hatten und den Aktiven durch ihre klare und konsequent eingehaltene Linie durchgängig Sicherheit und Klarheit garantierten. Vielen Dank für die souveräne und freundliche Spielleitung.
Spielfilm: 1:4 – 3:5 – 5:9 – 8:9 –9:12 (HZ)
11:15 – 14:15 – 16:20 – 19:22 – 22:25
Siebenmeter: LSV: 5/7, HSG: 1/1
Zeitstrafen: LSV: 2, HSG: 1
HSG Uni Rostock: Helwing (TW, 1/1), Quakernack (TW), Derner (2), Fehringer (4), Müller, Scherf (5), Schmidt (2), Schollbach (2), Schröder (8), Spittau (1), Stegmann
MV-A: Helene Radelhof, MV-B: Lara-Isabell Wunderlich