Mission Titelverteidigung kläglich gescheitert – Uni-Reserve erlebt einen rabenschwarzen Pokalsonntag

(MH) Am vergangenen Sonntag hatten sich die Bezirksligamänner der HSG das Ziel gesetzt, den Pokaltriumph des Vorjahres wenn möglich zu wiederholen. Ein hoch gestecktes Ziel, zumal der Pokalsieg vor Jahresfrist nicht nur einer Sensation gleichkam, sondern darüber hinaus überhaupt der erste Titel war, den die Männer der HSG Uni Rostock im neuen Jahrtausend erringen konnten. So bereiteten sich die Uni-Handballer gewissenhaft auf das Turnier vor, zudem sie als Ausrichter auch noch für einen reibungslosen Ablauf Sorge zu tragen hatten.
 
Insgesamt nahmen in diesem Jahr sechs Mannschaften am Kampf um die Bezirkspokaltrophäe teil. Sie wurden in zwei Gruppen eingeteilt, die beiden Gruppenbesten qualifizierten sich für die Halbfinals, in welchen sich wiederum die Endspielbesetzung herauskristallisieren sollte. In der Gruppe „ABC“ setzte sich die vierte Vertretung des HC Empor Rostock vor dem Ribnitzer HV II und dem Team des Laager SV 03 durch. In der Überkreuzgruppe („XYZ“) errang der Schwaaner SV II den Gruppensieg, das vierte Team des SV Warnemünde sicherte sich mit dem zweiten Platz ebenfalls ein Halbfinalticket. Die gastgebenden HSGler mussten sich hingegen nach zwei Niederlagen mit dem letzten Gruppenplatz und dem noch folgenden Spiel um Platz fünf begnügen.

Im ersten Gruppenspiel duellierte sich die Uni-Reserve mit ihrem Pendant vom Schwaaner SV. Der Start in die Partie gelang und so führten die Hausherren bereits nach sieben Minuten mit 5:2. Allerdings schlichen sich immer mehr Unkonzentriertheiten ein, weswegen es den Männern von der Beke – in gänzlich unnötiger Weise – ermöglicht wurde, in der Partie zu bleiben. In den letzten Minuten stand das Spiel Spitz auf Knopf, die Uni-Handballer mussten in der Schlussminute den Ausgleich hinnehmen, verloren vorne den Ball und kassierten den spielentscheidenden Konter, welcher die bittere aber der eigenen Unzulänglichkeiten wegen verdiente Niederlage besiegelte.

Das Ergebnis des ersten Gruppenspiels verlieh dem zweiten Gruppenspiel der HSGler zugleich Endspielcharakter. Ein Sieg gegen die vierte Mannschaft des SV Warnemünde musste her, um noch den Einzug ins Halbfinale zu schaffen. Wenngleich sich die Rostocker sichtlich mühten, fiel es ihnen schwer, Tore zu erzielen. Bis zur Hälfte gelang es, dass Spiel ausgeglichen zu gestalten. Als jedoch auch hinten der Zugriff auf den Gegner verloren ging, legten die Teepottstädter einen 6:1-Lauf hin, der ihnen schlussendlich den Sieg brachte. Somit fanden sich die Uni-Handballer nach Abschluss der Vorrunde am Tabellenende ihrer Gruppe wieder und standen mit leeren Händen da.
 
In der nun ausgetragenen Vorschlussrunde nahmen die HSGler die Zuschauerrolle ein und waren zur Passivität verdammt. In dieser Funktion sahen sie ein dramatisches Halbfinale, in welchem sich Empor IV gegen Warnemünde IV im Siebenmeterwerfen (die Entscheidung fiel erst beim siebenten Werferpaar) durchsetzte – 18:17. Das andere Semifinale bot nicht ganz so viel Spannung, der Schwaaner SV II bezwang die Bernsteinstädter des Ribnitzer HV II relativ klar mit 18:12.
Nun durften auch die Uni-Handballer noch einmal ins Geschehen eingreifen. Nach einer mehr als zweistündigen Pause lieferten sie sich mit den sympathischen Recknitzstädtern vom Laager SV 03 ein Duell um die goldene Ananas. Verlief die erste Halbzeit noch relativ ausgeglichen, setzten die Uni-Handballer in ihren letzten fünfzehn Minuten dieses Bezirkspokalturniers noch einmal zu einem Sturmlauf an und erzielten zwölf Treffer. Wenngleich die Abwehr nicht mehr die höchste Priorität zu genießen schien, reichte diese Angriffswucht, um das Spiel um Platz fünf schlussendlich sicher siegreich zu gestalten (21:13). Im Anschluss sicherte sich der SV Warnemünde IV mittels eines 19:11-Erfolgs gegen die Truppe des Ribnitzer HV II den Bronzeplatz.
Im Endspiel traf letztlich der Titelfavorit des HC Empor IV auf das zweite Team des Schwaaner SV. Die Männer von der Beke starteten wie die Feuerwehr, übernahmen schnell das Kommando und dominierten den ersten Spielabschnitt – eine 6:9-Halbzeitführung war der verdiente Lohn. Nach dem Seitenwechsel mobilisierte die Empor-Sieben alle verbliebenen Kraftreserven, spielte ihre langjährige Erfahrung und gesammelte Routine aus, bog die Partie um und sicherte sich, gestützt auf einen starken Rückhalt zwischen den Pfosten, das Objekt der Begierde. Der 16:14-Endspielsieg – ebenfalls erst im Siebenmeterwerfen – macht die Mannschaft des HC Empor Rostock IV zum neuen und amtierenden Bezirkspokalsieger des BHV Nord.
 
1. HC Empor Rostock IV
2. Schwaaner SV II
3. SV Warnemünde IV
4. Ribnitzer HV II
5. HSG Uni Rostock II
6. Laager SV 03

HSG Uni Rostock: Helwing (TW), Quakernack (TW), Bresina, Götz, Jäschke, Kumpe, Locker, Morawetz, Müller, Scherf, Schmidt, Spittau, Schulze, Thamm
MV-A: Helene Radelhof, MV-B: Lara-Isabell Wunderlich