Aufbruch ins Ungewisse

(MH) Am Sonntag den 25.10.2009 war es endlich so weit. Nach Jahren ohne Handballabteilung war es der HSG Uni Rostock wieder gelungen, eine Mannschaft in die Kreisunion zu entsenden. Federführend hierbei war vor allem der Spielertrainer der Uni-Mannschaft, Thomas Rücker, dem es gelang, diesem Projekt Leben einzuhauchen. Die Aufgabenvielfalt bei einer Neugründung eines Vereins, beziehungsweise einer Abteilung, ist enorm. Die Spielersuche war noch das kleinste Problem, da in den Sportkursen des Hochschulsports der Universität Rostock durchaus Freiwillige zu finden waren. Gelder, Sponsoren, Trikots, Spielerpässe, Spielberichtsbögen, Unterschriften, medizinische Hilfsmittel, Backe, Hallenzeiten, Internetpräsenz mussten erst gefunden, organisiert, erstellt oder geleistet werden. Die organisatorischen und rechtlichen Klippen des HVMV zu umschiffen, gestaltete sich schwieriger als erwartet, weshalb die ersten drei Partien der HSG Uni allesamt verlegt werden mussten. Aus diesem Grund wurde das laut Spielplan vierte Spiel gegen den SV Warnemünde IV zur Saisoneröffnungspartie.

Vor dem Spiel war allen Beteiligten seitens der HSG klar, dass dies gleich zu Beginn ein sehr schwerer Brocken sein würde. Nicht nur, dass der SV Warnemünde IV die Kreisunion Rostock in den letzten Jahren dominierte und immer auf einem der ersten beiden Plätze stand. In ihren Reihen haben sie auch Spieler die in der DDR-Oberliga (höchste Spielklasse), unter anderem beim SC Empor Rostock, spielten. Strauch, Holtfoth und Reder sind Kennern des Rostocker Handballsports sicherlich ein Begriff.

Dennoch wollte die Mannschaft das Spiel nicht schon vor dem Anpfiff aufgeben, sie hielt sich an das Motto: Respekt ja, Angst nein. Die HSG Uni setzte auf Tempospiel, Warnemünde auf Erfahrung. Nach kurzem Abtasten gelang Warnemünde IV der erste Treffer in diesem Spiel, die Anfangsphase war jedoch ausgeglichen. Allerdings gaben die Gäste dann eine Kostprobe ihres konsequenten Spiels ab, indem sie die Fehler der HSG bestraften und mit 5 Toren in Folge auf 11:6 enteilten. Bis zur Pause konnte dieser Abstand konstant gehalten werden. Wieder gelang den Gästen der erste Treffer zum 18:12. Wer glaubte die HSG würde aufgeben sah sich getäuscht. Mit einer aggressiven Abwehr und mit Konterhandball setzte die HSG zur Aufholjagd an, bei der sich Axel Schmidt (9) und Christian Behn (6) besonders treffsicher zeigten. Dank starker 10 Minuten konnte beim 23:23 nach langer Zeit wieder ausgeglichen werden. Bei Warnemünde IV machte sich Nervosität breit, was an hektischen Gesten und einem jetzt raueren Umgangston sichtbar wurde. Auch die 40 handverlesenen Zuschauer waren etwas verdutzt, sind sie es doch seit Jahren gewöhnt, Warnemünde IV siegen zu sehen. Leider mussten auch die Spieler der HSG Uni dem Tempo jetzt Tribut zollen. Die Fehlerquote beim Tempospiel ab Minute 46 stieg enorm, wodurch die Gäste zu leichten Toren kamen. Am Ende setzte es eine deutliche 30:38-Niederlage gegen den Ligaprimus, der in Axel Wahl (9) und Tilo Strauch (7) seine besten Werfer hatte. Die Gäste nehmen verdient zwei Punkte mit, wenngleich der Sieg der IVten aus Sicht der HSG Uni Rostock etwas zu hoch ausfiel.

Wenn man bedenkt, dass die Uni-Mannschaft nicht einmal eine Trainingseinheit absolvieren konnte, aufgrund fehlender Hallenkapazität, war der erste Auftritt respektabel.

HSG Uni Rostock: Helwing (TW), Schmidt (9), Behn (6), Glumm (4), Menzel (4), Rücker (3), Langfeld (2), Neissner (1), Schoeneich (1)