Uni-Handballer senken die Temperatur in der Klüschenberghölle drastisch

(MH) Am Sonntag machte sich ein kleines Grüppchen wackerer HSGler zum ersten Auswärtsspiel der Saison auf den Weg nach Plau. Wegen der dünnen Personaldecke, es standen lediglich acht Spieler im Aufgebot, wurde als Zielstellung ausgegeben, die bestmögliche Leistung abzurufen und gleichzeitig Wiedergutmachung für die vor zwei Wochen erlittene Heimschlappe zu betreiben. Diese hatte in den letzten Tagen durchaus für Spannung gesorgt und schien die Männer um den Mannschaftsverantwortlichen Marcel Fouquet zu elektrisieren.

So gelang den Uni-Handballern ein Blitzstart, denn schon nach wenigen Minuten konnte eine 1:6-Führung herausgespielt werden. Es mutete ein wenig an, als wären die HSGler das Einzige, was an diesem Nachmittag unter Spannung stand, denn in der Halle herrschte ein Stromausfall vor. Dieses Niveau konnte jedoch bedauerlicherweise nicht aufrechterhalten werden, sodass die Gastgeber, insbesondere durch Tempo- und Umschaltspiel, schon beim 8:8 wieder den Ausgleich erzielten. Bis zum 10:10 neutralisierten sich beide Mannschaften aber kurz vor der Halbzeit legten die Uni-Handballer eine Schippe drauf, weswegen sie eine 10:13-Führung mit in die Kabine nahmen.

Leider verschlief das HSG-Team den Start in die zweite Halbzeit, wodurch die Plauer sogar mit 16:15 in Führung gehen konnten. Es sollte an diesem Nachmittag der einzige Zwischenstand bleiben, bei dem die Gastgeber mehr Tore auf der Anzeigetafel zu stehen hatten als die HSG. In diesem Spiel behielten die Studenten aber die Ruhe. Weiterhin vertrauten sie ihren Spielzügen und spielten die Abläufe mit Druck so sauber wie möglich zu Ende. Vor allem der abgeklärte Spielmacher Karsten Scherf drückte dem Spiel der HSG zu diesem Zeitpunkt seinen Stempel auf.

Weil auch die Abwehrarbeit hervorragend verrichtet wurde und ein stark aufgelegter Thorben Neuke im Tor alles wegfischte, was an Bällen in die Nähe seiner Arme und Beine kam, konnten die Uni-Handballer das Zepter wieder in die Hand nehmen und eine erneute Drei-Tore-Führung (18:21) herauswerfen. Von diesem psychologischen Nackenschlag sollten sich die Plauer Handballer nicht mehr erholen und liefen dem Rückstand bis zum Schlusspfiff hinterher. Durch diesen erfreulichen 23:26 Auswärtserfolg erbeuteten die Uni-Handballer zwei Punkte in Plau und die HSG-Kogge setzte mit ganz viel Rückenwind die Segel Richtung Rotocker Heimathafen.

Besonders hervorzuheben ist die geschlossene Mannschaftsleistung. Alle Spieler gingen an diesem Tag an die Grenze ihrer Belastbarkeit, von jeder Position strahlten die HSG-Akteure Gefahr aus, weswegen sich auch alle Feldspieler in die Torjägerliste eintragen konnten. Mit jeweils sechs Toren ragten Nico Hentschel, Gregor Menzel und Daniel Mokosch noch ein wenig heraus und trugen dazu bei, den Lärmpegel in der gut gefüllten Klüschenberghölle, die für ihr frenetisches Publikum bekannt und gefürchtet ist, merklich zu senken. Die konsequente und souveräne Spielleitung der Schiedsrichter Haake/Sarakewitz (Oberliga Ostsee-Spree) sei vor diesem Hintergrund hier ebenfalls erwähnt. Möglicherweise waren bei den Plauer Fans durch eine etwas zu optimistische Vorberichterstattung zu hohe Erwartungen geweckt worden, die zumindest an diesem Tag gegen die eingeschworene HSG-Truppe nicht erfüllt werden konnten.

Am nächsten Wochenende ist kein Spiel mit HSG-Beteiligung angesetzt. Demnach bleibt ein wenig Zeit, im Training weiterzuarbeiten, mehr Spieler für die anstehenden Partien aufzubieten und die positive Energie mitzunehmen, denn für die erste Männermannschaft steht in zwei Wochen das nächste Auswärtsspiel beim Hagenower SV an. Mit diesem Gegner hat die HSG in den letzten Jahren mehrfach die Klingen gekreuzt, wobei die Ergebnissspanne sehr groß war.

Siebenmeter: PSV: 4/5, HSG: 2/4
Zeitstrafen: PSV: 4, HSG: 1

HSG Uni Rostock: Neuke (TW), Glumm (1), Hentschel (6), Menzel (6/1), Mokosch (6/1), Müller (3), Scherf (2), Steinbauer (2)
MV: Marcel Fouquet