Die Geschlossenheit war der Schlüssel zum Sieg

(MH) Mit einer wahrlichen Teamleistung gelang den HSGirls an diesem Wochenende ein wundervoll herausgespielter und gänzlich verdienter Sieg im Derby über die zweite Vertretung des SV Warnemünde e.V. Handball. Dieser Erfolg kam umso überraschender (aber nicht unwillkommener), als dass der Kader der Studentinnen der Semesterferien wegen schmal war und in dieser Saison sowohl das Hinspiel in der Verbandsliga als auch die Partie im Landespokal gegen diesen Gegner verloren gegeben werden mussten. Der Gordische (oder Warnemündische) Knoten, den die Teepottstädterinnen zusammengezogen hatten, konnte jedoch an diesem Wochenende zerschlagen werden.

Zu Beginn der Partie bekamen die, für dieses Derby bedauerlicherweise viel zu wenigen, Zuschauer ein ausgeglichenes und gefälliges Spiel zu sehen, sofern deren Fokus nicht primär auf die Abwehrarbeit gerichtet wurde. Beide Mannschaften konnten vorne frühzeitig Erfolge für sich verbuchen, wodurch das Zutrauen in die eigenen Handlungsmöglichkeiten noch gesteigert wurde. Wiebke Reuter stellte in dieser Phase mit ihrer Wendigkeit und ihren Abbrüchen die Uni-Abwehr vor erhebliche Probleme. Über die Stationen 3:3, 6:6, 10:10 und 15:15 steuerte das Spiel unweigerlich auf das Ende der ersten Halbzeit zu. Erfreulicherweise gelang es den HSGirls, einen kleinen Zwischenspurt einzuschieben, wodurch sie mit einer 18:16 Führung in die Kabine gehen, der motivierenden Halbzeitansprache des Trainers lauschen und den Pausentee genießen durften.

Eben diese schien äußerst prägnant und eingängig gewesen zu sein, denn den Studentinnen gelang ein Blitzstart, wodurch die knappe Pausenführung prompt auf 25:19 ausgebaut wurde. Es entspann sich ein sehenswerter Kampf zweier engagierter Mannschaften, der bis zum 32:26 weiter erbittert um jeden Zentimeter der Platte geführt wurde. Die Teepottstädterinnen setzten nun auf die Karte Tempo, um auf Gegentreffer postwendend mit eigenen Torerfolgen zu antworten. Die pfeilschnelle und blutjunge Pepa Scholz vermochte sich hierbei besonders in Szene zu setzen und erzielte als beste Werferin der Gäste insgesamt sieben Tore.

Schlussendlich zwang die HSG in Kooperation mit der Spieluhr die Kontrahentinnen dazu, immer größere Risiken in Kauf zu nehmen. Dies nutzen die HSGirls zwar nicht in letzter Konsequenz aus, doch es reichte, um eine vorentscheidende 35:27-Führung herauszuwerfen. In den letzten Minuten wurde der Vorsprung verwaltet und der ersehnte Sieg eingefahren.

Zu erwähnen sind nach diesem Spiel besonders Theresa Katschke, die in einem schwierigen Spiel für Torhüter immer wieder Akzente zu setzen vermochte, Pauline Kissing, die mit zehn Toren erfolgreichste HSG-Angreiferin war, Lara-Isabell Wunderlich, die sich trotz Schulterverletzung in den Dienst der Mannschaft stellte, Lisa Gassen, die wie gewohnt ihre Qualitäten in Abwehr und Angriff unter Beweis stellte, Laura Schön, die als Kreisläuferin tolle Doppelpässe mit ihren Rückraumspielerinnen einstreute, Anne Böttger, die als Rechtshänderin mit einer fast perfekten Quote von Rechtsaußen glänzte, Fanny Buscha, die auf der Mitte bei der HSG Regie führte und mit Schlagwürfen und Durchbrüchen Torgefahr ausstrahlte, Lena Janke, die der Abwehr deutlich mehr Stabilität verlieh, Lena-Britt Amtsberg, die ihr erstes Tor für die HSGirls warf und Samira Al Omari, die ohne jeglichen Qualitätsverlust Mitspielerinnen Verschnaufpausen verschaffte.

Um es kurz zusammenzufassen. Es war die perfekte Mannschaftsleistung. Jede für jede, alle für die HSG!
An dieser Stelle noch Ehre, wem Ehre gebührt: Auch von der Bank kamen in diesem Duell aus HSG-Sicht die richtigen Impulse zur richtigen Zeit. Bis auf den “Klau” eines Tores durch eine verfrüht gelegte grüne Karte war die Spielleitung phänomenal. Jede Taktikumstellung des Gegners wurde sofort aufgenommen bzw. bereits vorher antizipiert, HSGirls bekamen im richtigen Moment dringend benötigte Pausen und die neu einstudierte Freiwurf-Kombination schlug ein wie eine Bombe. Wir ziehen den Hut, Gregor!

Die Stimmung bei den Uni-Mädels war derart gut, dass sie sich nach Spielende spontan mit den Fans zusammensetzten, die Partie noch einmal (oder zweimal, oder dreimal, etc.) Revue passieren ließen und sich deren wohlmeinende jedoch zuweilen ungefragte Ratschläge anhörten. Typisch HSG! Ganz wichtig ist an dieser Stelle auch die aufopferungsvolle Einsatzbereitschaft verletzter HSGler zu erwähnen, welche sich teilweise äußerst kurzfristig bereit erklärten, die Besetzung des Kampfgerichts abzusichern, von den Mädels dafür aber auch postwendend mit einem genialen Spiel belohnt wurden. Tini und Lenny, Ihr seid toll!

Einen Makel vermag jedoch dieser Sieg nicht beiseite zu wischen, denn auch dieser Triumph wurde in den petrolfarbenen Trikots errungen. #DerRoteFluch

Die nächste Chance diesen zu brechen bietet sich den Uni-Handballerinnen schon am kommenden Sonntag, wenn sie um 14:00 Uhr in Marlow gegen den Ribnitzer Handballverein antreten. Vielleicht klappt es ja dann.

Spielfilm: 2:2 – 5:5 – 8:10 – 14:14 – 18:16 (HZ)
21:19 – 28:21 – 30:24 – 34:26 – 37:32

Siebenmeter: HSG: 2/3, SVW 2/2
Zeitstrafen: HSG: 2, SVW: 2

HSG Uni Rostock: Katschke (TW), Al Omari, Amtsberg (1), Böttger (7), Buscha (7), Gassen (3), Janke (2), Kissing (10/1), Schön (3), Wunderlich (4/1)
MV-A: Gregor Menzel