Uni-Handballerinnen sichern sich den Punktgewinn in der Schlusssekunde

(MH) In einem weiteren interessanten, spannenden, nervenaufreibenden und packenden Verbandsligaspiel erkämpften sich die HSGirls am Sonntag einen verdienten Punkt in Marlow gegen das Team des Ribnitzer Handballverein. Bereits das Hinspiel war ein phänomenales Spektakel, zu dem beide Mannschaften in gleicher Weise beitrugen, wenngleich die Gäste aus Ribnitz damals hauchdünn die Oberhand behielten (35:36). Die Offensivstärke des Gegners war somit hinlänglich bekannt und ihr sollte durch geschicktes Agieren im geschlossenen Deckungsverbund in Kooperation mit dem Torwart Einhalt geboten werden. Zur Unterstützung war ein kleiner Tross Rostocker angereist, um den Heimvorteil des RHV nicht omnipräsent werden zu lassen.

Der Beginn des Spiels verlief jedoch aus HSG-Sicht unerfreulich. Im Angriff gingen zu viele Bälle verloren und so gerieten die Studentinnen schell mit 4:1 ins Hintertreffen. Von nun an partizipierten aber auch die HSGirls am Spielgeschehen, wodurch es ihnen gelang, die Führung des Gastgebers schnell zu egalisieren. Die gesamte erste Hälfte war umkämpft, keiner Mannschaft sollte es nun vergönnt sein, einen nennenswerten Vorsprung herauszuwerfen. Auf beiden Seiten wurde engagiert und couragiert vorgegangen, wenngleich zuweilen ein zu großer Optimismus an den Tag gelegt wurde, weswegen sich viele vermeintliche Chancen auf Torerfolge schnell wieder in Luft auflösten. Das bessere Ende in diesem Spielabschnitt konnten die HSGirls für sich reklamieren, indem sie die letzten drei Tore erzielten und mit einer knappen 13:15-Führung in den Kabinengang entschwanden.

Nach dem Wiederanpfiff gelang es den Studentinnen, einige weitere Nadelstiche zu setzen und sukzessive die Führung auf vier Tore auszubauen. Obzwar die Gastgeberinnen postwendend antworteten und insbesondere durch Jule Engel immer wieder zu Torerfolgen kamen – am Ende der Partie hatte sie zwei Tore mehr erzielt (nämlich 15) als die restliche Mannschaft des RHV zusammen – gelang es den HSGirls, ihren Vorsprung vorübergehend zu stabilisieren. Des Weiteren hatten die Uni-Handballerinnen an diesem Tag in Pauline Kissing ein Pendant zur starken Rückraumschützin des RHV. Ihr gelangen insgesamt zehn Treffer und darüber hinaus glänzte sie mit tollen Kreisanspielen und durch das Ablaufen mehrerer Konter. Des Weiteren sekundierten im Angriff Lara-Isabell Wunderlich (acht Tore) und Laura Schön (sechs Tore) in erheblichem Maße. Mitte der zweiten Halbzeit sah es beim Stand von 19:23 immer noch sehr gut aus Rostocker Sicht aus, doch just in dieser Phase schlichen sich zu viele Fehler ins Spiel der HSG-Mädels ein. Diese nutzten die Ribnitzerinnen konsequent, drehten das Spiel und führten plötzlich in der Schlussphase mehrfach knapp mit einem Tor.

Die letzte Minute hätte von einem Dramaturgen nicht spannender konzipiert werden können. Die HSG erkämpfte sich in der Abwehr den Ball und erzielte den Ausgleich, doch der letzte Angriff sollte dem Team des RHV vorbehalten bleiben. Zehn Sekunden vor Schluss legte der Trainer des RHV, Tobias Klugmann, strategisch gekonnt die grüne Karte und rief seine Mädels zur Besprechung des finalen Spielzuges zusammen. Dieser brachte jedoch nicht den aus RHV-Sicht gewünschten Erfolg und so kulminierte das gesamte Spiel in der Ausführung eines Freiwurfs. Dieser wurde allerdings die sichere Beute von HSG-Schlussfrau Carolin Grünhagen, die mit dieser Parade das gerechte 28:28-Unentschieden festhielt. Im Anschluss wurde dieser Punkt ausgiebig mit dem mitgereisten HSG-Tross gefeiert. An dieser Stelle noch ein großes Dankeschön an das freundliche Ribnitzer Hallenpersonal, welches die Studenten mit Kuchen, Bockwürsten und Kaltgertränken versorgte und für den Rückweg stärkte. Eine tolle Geste nach einem fantastischen Spiel im Heino-Schütt-Sportzentrum zu Marlow.

In der nächsten Woche empfangen die HSGirls im vorletzten Heimspiel der Saison die Mannschaft der SG Uni Greifswald/ Loitz – Frauen. Da die Rostockerinnen das Hinspiel nach einer deutlichen Führung noch verloren geben mussten, sinnen sie auf sportliche Revanche im Duell mit der anderen hochschulsportlichen Vertretung einer altehrwürdigen Universität des Bindestrichlandes Mecklenburg-Vorpommern. Bei diesem Unterfangen würden sich die HSGirls über zahlreiche und lautstarke Unterstützung von der Tribüne freuen.

Spielfilm: 4:1 – 5:6 – 10:8 – 13:12 – 13:15 (HZ)
14:18 – 18:18 – 19:23 – 26:25 – 28:28

Siebenmeter: RHV: 5/5, HSG: 6/7
Zeitstrafen: RHV: 3, HSG: keine

HSG Uni Rostock: Grünhagen (TW), Amtsberg (1), Belßner, Böttger, Gassen (3), Janke, Kissing (10/3), Radelhof, Schön (6), Wunderlich (8/3)
MV-A: Gregor Menzel