Abruptes Saisonende für die Uni-Handballer

(MH) Die Saison 2019-20 steht nun auch offiziell in den Geschichtsbüchern. Sie geht in eben diese als die „Unvollendete“ ein. Das Corona-Virus, welches vor ein paar Monaten binnen weniger Wochen pandemisch den Erdball umfasste und seitdem das Geschehen allerorten diktiert, hat – als kleine Randnotiz – auch den Handball in der Bundesrepublik völlig aus der Bahn geworfen. Wenngleich die Profi-Teams in den höheren Ligen noch bestrebt sind, eine irgendwie geartete Lösung zu finden, die Saison zu Ende zu spielen – was hauptsächlich den ökonomischen Abhängigkeiten geschuldet sein dürfte – besteht diese Notwendigkeit im Amateursport nicht.

Mitte März 2020 reagierten der HVMV und der BHV Nord auf die neue Situation und setzten den Spielbetrieb in Oberliga Ostsee Spree, Verbandsligen, Landesligen und Bezirksligen mit sofortiger Wirkung bis zum 19. April 2020 aus, um abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und weiterhin reagieren zu können. Nachdem in der letzten Woche mehrere Landesverbände (teilweise mit abweichenden Regelungen [HVSH, HVB, HSVA, BHV]) ihre jeweiligen Spieljahre für beendet erklärten, zog der HVMV nach. In einer Telefonkonferenz besprachen sich die Verantwortlichen abschließend, um eine fundierte Entscheidung treffen und begründen zu können.

Demnach folgte das HVMV-Präsidium der Empfehlung des Deutschen Handballbundes und beendet die Saison 2019-20 zum Stichtag des 19. Aprils 2020 mit sofortiger Wirkung. Abstiege wird es auf der Landesebene nicht geben, Aufstiege sind nach Feststellung der Wertungsmodalitäten entsprechend der geltenden HVMV-Durchführungsbestimmungen möglich. In der Saison 2020-21 wird der HVMV-Pokal nicht ausgespielt, das Final-Four mit den diesjährigen Qualifizierten jedoch abgehalten. Die drei HSG-Teams in der Verbandsliga Ost der Männer, der Landesliga West der Frauen und der Bezirksliga der Männer sind davon ohnehin nicht betroffen.

Diese Entscheidung ist absolut nachzuvollziehen. Die Handballabteilung der HSG Uni Rostock steht voll und ganz hinter den Beschlüssen des HVMV und des BHV Nord. Die Verantwortlichen haben, soweit das von der HSG-Warte aus zu beurteilen ist, bedächtig, umsichtig und solidarisch gehandelt. Es ist von immenser Bedeutung, den Stellenwert des Amateurhandballs richtig einzuordnen. In Anbetracht der gegenwärtig herrschenden Sondersituation das gesellschaftliche Leben der gesamten Bundesrepublik betreffend, scheint es mehr als angebracht, die eigenen Bedürfnisse im Dienste der guten und sinnvollen Sache hintanzustellen. Somit verabschiedet sich die Handballabteilung aus der turbulenten und denkwürdigen Saison 2019-20. Wir hoffen darauf, dass die Saison 2020-21 unter einem besseren Stern stehen und alles – soweit möglich – in geregelten und bekannten Bahnen verlaufen möge.

Eure Uni-Handballer